6. März 2025 | Heinz W. Süess
Tatort: Kantonsspital Solbach, ein mittelgrosses Spital in der Deutschschweiz
Im Kantonsspital Solbach herrscht ein raues Klima. Der neue Chefarzt der Inneren Medizin, Dr. Roman Walder, ist bekannt für seine autoritäre Führung und sein zweifelhaftes Verhältnis zu Regeln – und zu Kolleginnen. Seit seiner Anstellung hat sich das Betriebsklima spürbar verschlechtert. Mehrere talentierte Ärzt:innen haben gekündigt, das Pflegepersonal ist ausgelaugt. Doch niemand wagt sich, offiziell Beschwerde einzureichen – zu gross ist die Angst vor Repressalien.
Eines Morgens wird Dr. Walder bewusstlos in seinem Büro aufgefunden – mit einer Überdosis eines seltenen Sedativums im Blut. Die Polizei wird gerufen, aber es gibt kein Einbruchsspuren. War es ein Unfall? Ein Suizidversuch? Oder gar ein Racheakt?
Ermittlerin:
Die kantonale Ermittlerin Céline Jordi, kühl, nüchtern, aber mit einem feinen Gespür für menschliche Zwischentöne, übernimmt den Fall. Schnell merkt sie: Das eigentliche Gift liegt nicht in der Spritze, sondern in der Atmosphäre dieses Hauses.
Spannung und Auflösung:
Jordi befragt verschiedene Mitarbeitende – alle scheinen etwas zu verbergen.
Sie entdeckt, dass eine Pflegefachfrau, Sarah Imhof, eine interne Meldung über Walder geschrieben hatte, die nie bearbeitet wurde.
Die IT zeigt, dass jemand kurz vor dem Vorfall auf Walders Computer zugriff – ein Zugang, der offiziell nicht mehr existierte.
Schliesslich stellt sich heraus: Es war kein Mordversuch – Walder selbst wollte sich eine «Pause» verschaffen, um sich als Opfer zu inszenieren und die wachsende Kritik zu unterbinden. Doch sein Plan ging schief – eine falsche Dosis, und er hätte sterben können.
Jordi konfrontiert ihn im Spitalbett – und bringt damit eine Kettenreaktion in Gang: Der Verwaltungsrat wird informiert, eine Untersuchung gestartet, und bald ist Walder Geschichte.
Letzter Satz:
„Im Spital Solbach kehrte endlich Ruhe ein – nicht weil jemand verschwunden war, sondern weil endlich jemand hinsah.“