Begriffe Supervision & Coaching

3. November 2024 | Heinz W. Süess

Supervision

Supervision ist eine reflektierende Beratungsmethode, bei der Einzelpersonen oder Teams über ihre berufliche Rolle, ihre Zusammenarbeit und ihre Entscheidungsprozesse nachdenken. Im Recruiting hilft sie vor allem bei:

  • schwierigen Bewerbergesprächen
  • ethischen Fragen (z. B. Diskriminierung)
  • Umgang mit Druck oder Zielvorgaben

Coaching

Coaching im Recruiting ist zielorientierter: Es geht darum, die Leistung zu verbessern, Kompetenzen zu stärken oder sich weiterzuentwickeln – z. B. im Active Sourcing oder der Kommunikation mit Personal Managern.

In der Schweiz spielen folgende Aspekte im Recruiting-Coaching/Supervision eine besondere Rolle:

  • Mehrsprachigkeit: Kommunikation in D/F/I kann reflektiert und verbessert werden.
  • Arbeitsrechtliche Unterschiede zwischen Kantonen: Hier bietet Supervision Raum, um regionale Unterschiede im Recruiting zu reflektieren.
  • Kulturelle Diversität: Interkulturelle Kompetenzen im Auswahlprozess sind zentral – Coaching hilft, unbewusste Schwerpunkte zu erkennen.

Beispiele aus der Praxis

1. Supervision im Recruiting-Team einer NGO

Ausgangslage: Ein Team in Genf stellt fest, dass immer dieselben Unstimmigkeiten bei der Bewerberauswahl auftreten.
Supervision: Eine externe Supervisorin begleitet das Team alle zwei Monate, um Kommunikationsmuster, Vorurteile und Rollenklarheit zu reflektieren.
Ergebnis: Mehr Transparenz, weniger Konflikte, bessere Passung bei Neueinstellungen.

2. Coaching einer Recruiterin in Zürich

Ausgangslage: Eine Recruiterin in einem IT-Unternehmen will ihre Gesprächsführung in Interviews verbessern.
Coaching: Ein Business Coach begleitet sie über 5 Sessions mit Rollenspielen, Feedback und Zielvereinbarungen.
Ergebnis: Sie gewinnt mehr Sicherheit, baut bessere Kandidatenbeziehungen auf und senkt die Absprungrate.

3. Supervision in einem HR-Dienstleister

Ausgangslage: Recruiter:innen arbeiten unter hohem Druck – viele Stellen, wenige Bewerbungen.
Supervision: In monatlichen Gruppensitzungen reflektieren sie psychische Belastung, ethische Herausforderungen (z. B. Altersdiskriminierung) und Teamzusammenhalt.
Ergebnis: Weniger Burnout, bessere Entscheidungen im Auswahlprozess.

4. Coaching zur Entwicklung einer Diversity-Strategie

Ausgangslage: Ein Unternehmen möchte im Recruiting mehr Diversity fördern.
Coaching: Eine HR-Führungskraft arbeitet mit einem Coach daran, Bias zu erkennen und eine offene Employer Brand zu entwickeln.
Ergebnis: Neue Stelleninserate, diversere Interviewpanels, mehr Bewerbungen von unterrepräsentierten Gruppen.

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