26. Mai 2025 | Janine Praxmarer
Willkommen zurück zu meiner Reise durch die Welt des Employer Branding!
Im ersten Teil habe ich euch von meiner aufregenden, aber auch herausfordernden Erfahrung erzählt, als ich einen neuen Job antrat, der auf dem Papier perfekt schien.
Doch wie sieht die Realität aus, wenn die Türen sich öffnen und der Alltag beginnt?
Lasst uns eintauchen!
Im Januar 2024 begann für mich also ein neues Kapitel, als ich in eine neue Position eintrat, die ich von einer Kollegin übernehmen sollte. Diese Kollegin war freundlich und ruhig, allerdings wirkte sie auf mich auch sehr verschlossen.
Als ich sie nach ihrer Zeit im Unternehmen fragte, erhielt ich keine wirkliche Antwort – das fand ich seltsam. Auch die Atmosphäre zwischen ihr und den anderen beiden Kollegen war spürbar kühl. Ich dachte mir, vielleicht liegt es an ihrer zurückhaltenden Art.
Meine Einschulung dauerte zwei Wochen, in denen ich vor allem zu den Zeiten arbeitete, an denen meine Vorgängerin ebenfalls im Büro war. Ich war davon überzeugt, dass ich bis ich alle Abläufe im Griff hatte, weiterhin zu diesen Zeiten arbeiten würde.
Doch als ich einige Wochen später versuchte, meine Arbeitszeiten anzupassen, wurde mir schnell klar, dass es nicht so einfach war. Jedes Mal, wenn ich früher gehen wollte oder Nachmittage anstatt Vormittage tauschen wollte, musste ich um Erlaubnis bitten. Die meisten Anfragen wurden begründet abgelehnt – vom Versprechen flexibler Arbeitszeiten war keine Spur mehr zu finden. Ich begann, mich zu fragen, wie es in diesem Team wirklich lief und welche Herausforderungen noch auf mich warten würden.
Checkliste: Woran erkenne ich, ob Employer Branding gelebt wird?
- Authentische Kommunikation: Werden die Unternehmenswerte und -visionen transparent und
authentisch kommuniziert? Stimmen die Versprechen nach außen mit der internen Realität überein? - Einstellungsverfahren: Wie professionell und transparent wird der Einstellungsprozess gestaltet?
Gibt es klare Informationen und Rückmeldungen während des gesamten Prozesses? - Arbeitsklima: Wie ist die Atmosphäre im Team? Gibt es einen respektvollen und kooperativen Umgang unter den Kolleg*innen? Werden neue Mitarbeiter*innen freundlich aufgenommen und integriert?
- Flexibilität: Werden zugesagte flexible Arbeitszeiten und Arbeitsmodelle tatsächlich ermöglicht?
Wie wird mit individuellen Bedürfnissen der Mitarbeiter*innen umgegangen?
Ich sollte recht behalten, denn zahlreiche Herausforderungen warteten auf mich. Das Versprechen eines Unternehmensparkplatzes stellte sich bald als Illusion heraus. Offiziell standen nur zwei Parkplätze zur Verfügung, während die anderen für Kunden gedacht waren – auf die ich keinen Zugriff hatte. Also war ich gezwungen, in den umliegenden Parkbereichen auszuweichen, die zwar der benachbarten Firma gehörten, die jedoch selbst viele Mitarbeiter hatte. Jedes Mal hatte ich das unangenehme Gefühl, jemand anderem den Parkplatz wegzunehmen.
Doch das war noch nicht alles.
Stück für Stück begann ich zu verstehen, warum meine Vorgängerin so wenig Gespräche mit den Kollegen führte. Sie war es leid, ständig verantwortlich gemacht zu werden, selbst für die kleinsten „unwichtigen“ Dinge. Jedes Mal, wenn ein Problem auftrat, schien sie zum Ziel von Kritik zu werden. Ich hörte nicht nur Geschichten von den beiden Kollegen im Büro, sondern machte auch selbst die Erfahrung, dass man schnell ins Fadenkreuz geraten kann.
Checkliste: Woran erkenne ich, ob Employer Branding gelebt wird?
- Authentische Kommunikation: Werden die Unternehmenswerte und -visionen transparent und
authentisch kommuniziert? Stimmen die Versprechen nach außen mit der internen Realität überein? - Einstellungsverfahren: Wie professionell und transparent wird der Einstellungsprozess gestaltet?
Gibt es klare Informationen und Rückmeldungen während des gesamten Prozesses? - Arbeitsklima: Wie ist die Atmosphäre im Team? Gibt es einen respektvollen und kooperativen Umgang unter den Kolleg*innen? Werden neue Mitarbeiter*innen freundlich aufgenommen und integriert?
- Flexibilität: Werden zugesagte flexible Arbeitszeiten und Arbeitsmodelle tatsächlich ermöglicht?
Wie wird mit individuellen Bedürfnissen der Mitarbeiter*innen umgegangen?
Ich versuchte, neutral zu bleiben und mir ein eigenes Bild zu machen. Doch immer, wenn etwas schiefging, wurde ich schnell zum Sündenbock. Bei Kunden wurde alles auf die „Sekretärin“ geschoben, und es wurde gesagt, ich wüsste es nicht besser – selbst wenn ich mit den jeweiligen Problemen keinerlei Verbindung hatte. Die Atmosphäre im Büro war angespannt, und ich spürte, wie der Druck auf mir lag, alles richtig zu machen, aber gleichzeitig immer wieder ins Negative gezogen zu werden. Mit jeder weiteren Woche wurde mir klar, dass ich in einem Team war, in dem der Zusammenhalt fehlte. Es war offensichtlich, dass die Dynamik zwischen den Kollegen nicht gesund war, und ich fragte mich, wie ich damit umgehen sollte.
Und wenn man denkt, es könnte nicht schlimmer werden? Falsch gedacht – dann folgt der nächste große Schock. Aufgrund einer privaten Angelegenheit bat ich unsere Buchhaltungsabteilung um die Zusendung meiner tarifvertraglichen Einstufung. Was normalerweise keine große Sache ist, wurde hier zu einer Tortur und endete in einem Desaster.
Aber das möchte ich euch in zwei Wochen genauer erzählen, sonst wird’s hier einfach noch zu lang und wenn ich das alles so lese, denke ich mir nur, wie NAIV war ich bitte?
Checkliste: Woran erkenne ich, ob Employer Branding gelebt wird?
- Entwicklungsmöglichkeiten: Gibt es klare Karriere- und Weiterbildungsmöglichkeiten? Wird die persönliche und berufliche Entwicklung der Mitarbeiter*innen gefördert und unterstützt?
- Work-Life-Balance: Werden Maßnahmen zur Unterstützung einer guten Work-Life-Balance angeboten und tatsächlich umgesetzt? Wie flexibel sind die Arbeitsbedingungen in Bezug auf familiäre und persönliche Bedürfnisse?
- Wertschätzung und Anerkennung: Werden Leistungen und Erfolge der Mitarbeiter*innen regelmäßig anerkannt und gewürdigt? Gibt es transparente und faire Feedback- und Anerkennungsmechanismen?
- Unterstützende Infrastruktur: Sind die versprochenen Ressourcen und Infrastrukturen (z. B. Parkplätze, Arbeitsmaterialien) tatsächlich vorhanden und zugänglich?
- Verantwortungsübernahme:
Wie wird mit Fehlern und Problemen umgegangen? Gibt es eine konstruktive Fehlerkultur, oder werden Schuldige gesucht?
In der Zwischenzeit interessiert mich, ob ihr euch in meiner Geschichte wiedererkennen könnt. Wie ist euer Verhältnis zu euren Kollegen? Glaubt ihr, ich übertreibe? Lasst es mich wissen – und in zwei Wochen werde ich euch dann die wahre Spitze des Eisbergs präsentieren.
Wir freuen uns