3 Recruiting-Fehler, die Unternehmen immer wieder machen – und wie eine Personalvermittlung helfen kann

22. September 2025 | Janine Praxmarer

Recruiting ist für viele Unternehmen heute eine der größten Herausforderungen.
Fachkräfte sind rar, Talente haben die Auswahl, und die Erwartungen an Arbeitgeber steigen.

Gleichzeitig erlebte ich immer wieder – sowohl in meinen früheren Bewerbungsphasen als auch im Austausch mit anderen – dass es nicht der „Fachkräftemangel“ allein ist, der die Besetzung schwierig macht.

Viel häufiger scheitert es an klassischen Fehlern, die sich mit etwas Klarheit, Ehrlichkeit und Struktur leicht vermeiden ließen.

Ich möchte hier die drei größten Recruiting-Fehler beleuchten, die mir persönlich immer wieder begegnet sind – und am Ende zeigen, wie eine professionelle Personalvermittlung Unternehmen dabei unterstützen kann, diese Stolpersteine zu umgehen

1. Unklare, widersprüchliche Stellenprofile

Meine Erfahrung:
Viele Ausschreibungen wirken wie Wunschlisten. Da werden Positionen ausgeschrieben, die in Wahrheit gleich mehrere Rollen vereinen sollen. Besonders im Marketing ist mir das häufig aufgefallen: Ein „Marketing Manager“ soll bitte SEO-Experte, Content-Creator, Social-Media-Stratege, Eventplaner und Grafikdesigner in einer Person sein.

Noch problematischer sind die Formulierungen „XY wäre von Vorteil“ oder „idealerweise bringen Sie Z mit“. Auf den ersten Blick klingt das harmlos – doch in der Realität entscheidet oft genau dieser Punkt über Zu- oder Absage.

Ich erinnere mich an eine Stelle, bei der mir gesagt wurde: „Leider fehlt Ihnen Erfahrung in XY“ – obwohl das nur als Zusatzanforderung im Profil stand. Solche Situationen sind frustrierend und hinterlassen bei Bewerbenden das Gefühl, in eine Falle gelaufen zu sein.

Warum das schadet:

  • Bewerbende fühlen sich unsicher und schrecken zurück.
  • Qualifizierte Kandidat*innen bewerben sich gar nicht erst, weil sie denken, sie erfüllen nicht das „komplette Wunschprofil“.
  • Unternehmen verschwenden Ressourcen, weil sie auf ein unrealistisches Anforderungsprofil bestehen.

Die Lösung:

  • Muss-Kriterien klar trennen von „Kann-Kriterien“.
  • Profile realistisch gestalten und nicht mehrere Jobs in einer Rolle bündeln.
  • Konkrete Aufgaben und Verantwortlichkeiten benennen statt mit Buzzwords zu überladen.
  • Mit den Fachabteilungen im Vorfeld abklären, was wirklich gebraucht wird.

 

2. Leere Versprechen und Schein-Benefits

Meine Erfahrung:
Fast jede Stellenausschreibung wirbt heute mit Benefits. Doch vieles davon ist eher Kosmetik als echter Mehrwert. „Kostenlose Getränke“ oder „tolle Team-Events“ sind nett – aber kein Grund, sich für einen Arbeitgeber zu entscheiden. Kritischer wird es, wenn Versprechen gemacht werden, die später nicht eingehalten werden.

In einem Bewerbungsprozess hieß es, das Gehalt sei „verhandelbar“. Das suggeriert Flexibilität und Wertschätzung. Am Ende stellte sich jedoch heraus: Die Zahl war von Anfang an fix, kein Verhandlungsspielraum.

Auch beim Thema Weiterbildung bin ich mehrfach auf Enttäuschungen gestoßen. Wo „umfangreiche Weiterentwicklungsmöglichkeiten“ versprochen wurden, gab es am Ende zwei interne Workshops pro Jahr – das hatte mit echter Förderung wenig zu tun.

Warum das schadet:

  • Bewerbende verlieren Vertrauen in das Unternehmen.
  • Enttäuschung im Prozess wirkt sich direkt auf die Arbeitgebermarke aus.
  • Selbst wenn es zu einer Einstellung kommt, schwingt Skepsis von Beginn an mit.

Die Lösung:

  • Nur Benefits kommunizieren, die wirklich Mehrwert haben: Weiterbildungsbudget, Homeoffice-Regelungen, Gesundheitsprogramme, flexible Arbeitszeitmodelle.
  • Ehrlich beim Gehalt sein: Eine klare Spanne wirkt seriöser als ein „verhandelbar“, das am Ende keines ist.
  • Erwartungen nicht künstlich hochschrauben, sondern authentisch bleiben.

 

3. Endlose und intransparente Prozesse

Meine Erfahrung:
Am frustrierendsten waren für mich die langen Prozesse. In einem Fall dauerte es fast drei Monate von der Bewerbung bis zur endgültigen Rückmeldung. Zwischenzeitlich hatte ich fünf Gesprächsrunden durchlaufen, Tests absolviert und mehrfach wochenlang auf Antworten gewartet.

Am Ende bekam ich eine Absage – zu einem Zeitpunkt, an dem ich längst bei einem anderen Arbeitgeber unterschrieben hatte.

Das Problem war nicht nur die Länge, sondern auch die fehlende Transparenz. Oft hieß es: „Wir melden uns nächste Woche.“ Passiert ist nichts.
Das Gefühl: Unsicherheit, Frust und mangelnde Wertschätzung.


Warum das schadet:

  • Gute Kandidat*innen springen ab und entscheiden sich für Unternehmen, die schneller sind.
  • Das Arbeitgeberimage leidet – auch abgelehnte Bewerbende erzählen von ihren Erfahrungen.
  • Lange Prozesse deuten oft darauf hin, dass das Unternehmen selbst nicht genau weiß, was es sucht.

Die Lösung:

  • Bewerbungsprozesse verschlanken: Zwei bis drei Gespräche reichen in den meisten Fällen.
  • Klare Zeitpläne kommunizieren und einhalten.
  • Zwischenfeedback geben, auch wenn Entscheidungen länger dauern.
  • Tools nutzen, um Abläufe und Terminfindung effizienter zu gestalten.

Fazit – und wie wir als Personalvermittlung helfen können

Die drei häufigsten Fehler meiner Meinung nach – unklare Profile, leere Versprechen und endlose Prozesse – sind keine Nebensachen.

Sie kosten Unternehmen Zeit, Geld und vor allem:

Talente.

Meine eigenen Erfahrungen haben mir gezeigt, wie frustrierend das für Bewerbende ist und wie leicht man dadurch gute Leute verliert.

Und genau hier kommt eine Personalvermittlung wie wir ins Spiel:

  • Treffsicherheit statt Zufall: Wir helfen dabei, präzise und realistische Stellenprofile zu entwickeln, die wirklich passende Bewerber*innen ansprechen.
  • Ehrlichkeit statt Schönreden: Wir beraten Unternehmen, welche Benefits Bewerbende wirklich schätzen – und sorgen dafür, dass Kommunikation und Gehaltsangaben von Anfang an transparent sind.
  • Tempo statt Stillstand: Wir beschleunigen den gesamten Prozess, übernehmen die Kommunikation und sorgen dafür, dass Bewerbende nicht im Dunkeln gelassen werden.
  • Stärkung der Arbeitgebermarke: Eine professionelle Candidate Experience steigert nicht nur die Chancen auf Top-Talente, sondern auch das Ansehen des Unternehmens am Markt.

Wenn Sie als Unternehmen die genannten Fehler vermeiden und im Recruiting nachhaltig erfolgreich sein möchten, sind wir der richtige Partner an Ihrer Seite. Wir bringen Klarheit, Geschwindigkeit und Qualität in Ihre Prozesse – und stellen sicher, dass Sie die Menschen gewinnen, die Ihr Unternehmen wirklich weiterbringen.

Kurz gesagt: Wir sorgen dafür, dass aus Recruiting-Hürden echte Erfolgsgeschichten werden.

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