Mythos oder Realität? Mein persönlicher Blick auf Employer Branding 3. Teil

9. Juni 2025 | Janine Praxmarer

Was ich für eine alltägliche Anfrage hielt, entpuppte sich schnell als ein unerwartetes Chaos. Anstatt den gewünschten Aufschluss über meine Position im Unternehmen zu erhalten, sah ich mich mit einer Reihe von bürokratischen Hürden, Missverständnissen und schließlich einem echten Desaster konfrontiert.

In diesem Teil nehme ich dich mit auf die Reise durch die Untiefen der internen Kommunikation und zeige, wie schnell ein vermeintlich kleiner Schritt ins Wanken gerät, wenn die Strukturen des Unternehmens nicht stimmen.

Wusstest du…

75% der Jobsuchenden recherchieren die Unternehmensmarke, bevor sie sich bewerben.

Eine starke Arbeitgebermarke erhöht die Wahrscheinlichkeit, die besten Talente zu gewinnen.

Nach mehrfachen Bitten erhielt ich schließlich die Unterlagen und stellte sofort eine Unstimmigkeit fest.
Laut meinem Dienstvertrag war ich in eine spezifische Beschäftigungsgruppe (Gruppe D) eingeteilt, während die Buchhaltungsunterlagen eine Einstufung in Beschäftigungsgruppe C auswiesen.
Das bedeutete, dass ich ein ganzes Jahr lang nach Stufe C und nicht nach Stufe D bezahlt wurde, was sich auf über 100 Euro monatlich summierte.
Ich wies meinen Arbeitgeber auf diesen Fehler hin, doch anstatt die Situation zu klären, wurde ich sofort abgeblockt.

Ihm zufolge handelte es sich lediglich um einen Schreibfehler im Arbeitsvertrag und meine Tätigkeit falle ihm zufolge in die Stufe C.

Aufgrund meiner rechtlichen Ausbildung wusste ich jedoch, dass das nicht korrekt war, und machte dies auch deutlich. Dennoch wurde ich weiterhin ignoriert. In Anbetracht der Umstände entschied ich mich, externe Expertise einzuholen und ließ meinem Vorgesetzten wissen, dass ich diese Unterstützung von der Arbeitnehmervertretung in Anspruch nehmen würde, was er akzeptierte.

Wusstest du…

90% der Unternehmen mit einem guten Employer Branding berichten von einer positiven Unternehmenskultur.

Mitarbeiterbindung steigt um bis zu 50% durch eine starke Arbeitgebermarke.

 

Wie angekündigt, holte ich die Expertise ein, und vor Ort wurde meine Annahme bestätigt. Während des Gesprächs fertigte ich Notizen an, die ich noch am selben Tag in einem Word-Dokument zusammenfasste und an meinen Chef sendete. Seine Reaktion, insbesondere da er ja zuvor einverstanden gewesen war, überraschte mich: Er stellte mich als jemand dar, der das Vertrauensverhältnis missbraucht habe. Dabei äußerte er, ich könnte doch Urlaub nehmen, wann ich wolle. Diese Aussagen waren für mich nicht nachvollziehbar, schließlich hatte ich meine Absicht angekündigt, und mir steht ohnehin ein Urlaubsanspruch zu.

Am nächsten Tag versuchte ich, ihm die Situation zu erklären, musste mir jedoch zunächst anhören, dass man von meinem Vorgehen enttäuscht sei.

In einem Moment voller Verwirrung fühlte ich mich wie in einem absurden Film, als ich mein Recht auf Klärung einer Unstimmigkeit einforderte – zumal es hier „nur“ um 100€ im Monat ging.
Aber sie standen mir zu!

Und sind wir mal ehrlich, Arbeit soll und kann natürlich Spaß bereiten aber letzten Endes müssen wir doch auch alle arbeiten, damit wir unser Leben finanzieren können und außerdem wurde ich ohnehin trotz Erfahrung und Ausbildung mit dem derzeitigen Mindestlohn abgespeist.
Zeitgleich übernahm ich ja nicht nur die für meine Position vorgesehenen Aufgaben, sondern auch jene meines Vorgesetzten, wenn er mal wieder nicht zu erreichen war.

Nach einer halbherzigen vorläufigen Einigung erhielt ich dann schließlich aus dem Nichts einen Sideletter, der mir aber nicht wie vereinbart, die erhoffte Lösung, sondern den Verzicht auf Ansprüche bescheren sollte.
 Das Maß war voll! Ich kündigte  – genug ist genug!

Wusstest du…

Eine gute Arbeitgebermarke fördert die Loyalität und reduziert die Fluktuation von Schlüsselmitarbeitern.

Marken mit starken Arbeitgeberwerten sind widerstandsfähiger in Krisenzeiten.

Unternehmen mit einem starken Employer Branding können die Rekrutierungskosten um 50% senken.

Höhere Qualität der Bewerber führt zu effizienteren Einstellungsprozessen.

 

Bis heute habe ich das mir zustehende Geld nicht zurückerstattet bekommen, aber ich bleibe dran und gebe nicht einfach auf.

Eines möchte ich euch ans Herz legen: Lasst euch niemals kleinreden oder ignorieren, wenn ihr das Gefühl habt, dass euch etwas zusteht. Holt euch die notwendigen Informationen! Ich habe aus dieser Erfahrung gelernt, dass man aufhören sollte zu glauben, jeder hätte es gut mit einem gemeint. Es ist wichtig zu erkennen, dass es immer zwei Seiten der Medaille gibt.
Geschriebenes, Gesagtes und Versprochenes sind schnell gemacht.

Ich hätte sofort handeln sollen, als ich merkte, dass die Realität von den Versprechungen abwich. Doch wie oft hat man im Leben Angst – Angst, übertrieben zu wirken, Angst, im Team ausgegrenzt zu werden und Angst vor der Reaktion des Vorgesetzten. Viele fühlen sich im Angesicht ihrer Vorgesetzten klein und unwichtig. Denkt immer daran: Eine Firma ist nur so gut wie ihre Mitarbeiter! Mit diesen Worten beende ich meinen ersten dreiteiligen Blog und freue mich, viele weitere Blogs zu verfassen 😊!

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Mythos oder Realität? Mein persönlicher Blick auf Employer Branding 3. Teil

Es geht darum, eine starke Arbeitgebermarke aufzubauen, die sowohl potenzielle als auch bestehende Mitarbeiter*innen anspricht und bindet.
Diese Marke wird durch verschiedene Strategien und Initiativen entwickelt, die darauf abzielen, das Image und die Reputation des Unternehmens zu verbessern. Es geht also nicht nur um Werbung, sondern um eine tiefgreifende Veränderung der Unternehmenskultur und -werte, die authentisch und überzeugend nach außen getragen wird.
Aber ist das nun wirklich so?
Existiert Employer Branding, wie erkenne ich gutes/schlechte Employer Branding?

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